Welche Milchviehrassen kommen in Bayern vor?
In Bayern findet man überwiegend Fleckvieh auf der Weide bzw. im Stall. Speziell im Allgäu ist Braunvieh beheimatet.
Fleckvieh ist ein Doppelnutzungsrind, fitnessstark und leistungsbereit aufgestellt. Es eignet sich zur spezialisierten Milchproduktion als auch zur Mutterkuhhaltung und passt sich unterschiedlichen Voraussetzungen hervorragend an. Eine Besonderheit sind genetisch hornlose Fleckviehtiere. Die Verbreitung des Hornlosgens wird deshalb von Zuchtbetrieben weiter forciert.
Das Deutsche Braunvieh ist eine milchbetonte Zweinutzungsrasse und eignet sich aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und Klimatoleranz besonders für die Milcherzeugung in Bergregionen und Grenzstandorten. Der hohe Eiweißgehalt und vor allem die gute Eiweißqualität (Kappa-Kasein BB) der Milch bietet dabei eine hervorragende Voraussetzung zum Käsen.
Unterschieden werden Holsteintiere in vier Unterarten: das schwarzbunte Milchrind, das rotbunte Niederungsvieh, den Holstein Friesian und die Red Holstein. Holsteins sind milchbetonte Rinder und stellen in Deutschland die größte Zuchtpopulation bei den Rindern dar. Mit ihrer hohen Lebensleistung und sehr gut melkbaren Eutern werden sie vor allem in modernen Milchviehställen gehalten.
Weltweit sind Jerseys die meist verbreitetste Milchnutzungsrasse nach der Rasse Holstein. Sie sind im Vergleich mit anderen Rassen eher klein mit geringer Bemuskelung und daher eine reine Milchnutzungsrasse.
Gelbvieh ist ein einfarbiges, fleischbetontes Doppelnutzungsrind. Laut GEH gilt sie als gefährdete Rasse, der Gesamtbestand ist weltweit aber auch in Deutschland stark rückläufig und vornehmlich nur noch vereinzelt in Franken zu finden.
Das Pinzgauer Rind ist ein Zweinutzungsrind, mittel- bis großrahmig mit einer charakteristischen kastanienbraunen bis rötlichen Fellfarbe mit Weißzeichnung über den Rücken und Bauch. Gehalten werden die gutmütigen Pinzgauer sowohl im Milchviehbetrieb als auch im Mutterkuh- oder Mastbetrieb.
Das Murnau-Werdenfelser ist eine vom Aussterben bedrohte altbayerische Landrasse und somit ein Stück bayerisches Kulturgut. Als ursprüngliches Dreinutzungsrind erfüllte die Rasse bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Erwartungen der Landwirte nach einem Milch- und Fleischlieferanten, aber vor allem auch als Arbeitstier für Feld-, Wald- und Transportarbeiten.