Der Handel setzt in der Vermarktung stärker aufs Tierwohl. Handelsketten, die in der Initiative Tierwohl (ITW) organisiert sind, wollen künftig Milch und Milchprodukte ihrer Eigenmarken nur noch mit Haltungsform-Label vertreiben. 2022 starteten sie mit der Trinkmilch. Nach und nach sollen alle Eigenmarken-Produkte auf höhere Anforderungen ans Tierwohl umgestellt werden.
Die Haltungsform von Milchkühen soll künftig auf den Packungen von Milch und Milchprodukten angezeigt werden. Voraussetzung ist die Zertifizierung nach QM+ (QM Milch e. V.), DLG-Tierwohl (DLG), Für mehr Tierschutz (Deutscher Tierschutzbund), den Richtlinien der Bioverbände oder anderer Programme, die vom LEH zugelassen sind.
Zertifizierte Milchbetriebe, deren Milch mit Haltungsform-Label vermarktet wird, erhalten einen Tierwohl-Aufschlag.
Die ITW-Mitglieder haben entschieden: Trinkmilch wird seit Anfang 2024 unter den Eigenmarken nur noch in Haltungsstufe 3 und 4 vertrieben. Im weiteren Verlauf will der Handel die Haltungsstufen 3 und 4 bei Eigenmarken auch auf weitere Milchprodukte sowie Frischfleisch ausweiten. Somit kann über den LEH Milch für Handelsmarken aus Anbinde- oder Kombinationshaltung nicht mehr vermarktet werden.
Die Einführung der Haltungsform-Label setzt Milchbetriebe unter Druck, die noch (überwiegend) die Anbindehaltung praktizieren. Dies betrifft Betriebe im Süden wesentlich stärker als in den Flächenländern im Norden.
Info | Von QM+ bis Haltungsform: die Label im Überblick
Tipp | Mindestpreis-Aufschlag auch für Fleisch von Milchkühen
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