Wiederkäuer wie Rinder sind in der Lage, faserhaltige Nahrung wie z.B. Gras zu verwerten. Ihre Verdauung funktioniert anders als beim Menschen.
Rinder sind Pflanzenfresser und benötigen am Tag zwischen 16 und 20 Kilogramm Futter. Auf einer Weide fressen Rinder Gras, Kräuter und Klee, im Stall werden sie oft mit Futtermais, Stroh oder Kraftfutter (einem besonders energie- und proteinreichen Futtermix aus Getreide) versorgt.
Eine Milchkuh muss - damit sie gute Milch gibt - ausreichend Wasser, Energie und Nährstoffe zu sich nehmen. Die mit dem Futter aufgenommenen Nährstoffe sind Grundlage für die Gesundheit des Tieres, aber auch für die Milchleistung. Der Milchbauer muss also genau über die Inhaltsstoffe und Eigenschaften von Futtermitteln Bescheid wissen, um für seine Tiere passendes Futter zusammenzustellen, denn ein einzelnes Futtermittel kann den Bedarf an sämtlichen Nährstoffen nicht vollständig abdecken.
Wissenswertes für den Landwirt gibt es hier.
Oberste Priorität - Wasser
Wasser ist nicht nur das wichtigste Futtermittel für Rinder, sondern auch Grundlage für das Lebensmittel "Milch“. Wasser muss deswegen immer in ausreichender Menge und in guter Qualität zur Verfügung stehen.
Futterzusammensetzung
Als Grundfutter (auch Grobfutter genannt) wird in der Milchviehfütterung wirtschaftseigenes Futter bezeichnet, welches sowohl wasserreiche Futterstoffe wie Grünfutter und anderes Saftfutter, als auch trockenes Raufutter wie z.B. Heu und Stroh umfasst. Das Grundfutter wird in der Regel auf dem eigenen Betrieb erzeugt und durch Eiweißfutter und Mineralfutter (= Futterzusatzstoffe) ergänzt. Um die optimale Energie- und Nährstoffversorgung für sein Milchvieh sicherzustellen, muss der Milchbauer also die Inhaltsstoffe des betriebseigenen Grobfutters so genau wie möglich kennen, um das passende Zusatzfuttermittel auswählen zu können.
Hilfreiche Futtermittelinformationen findet der Landwirt hier.
Pflanzliche Nahrung ist schwer zu verdauen, deshalb hat die Kuh 4 Mägen. Wenn eine Kuh frisst, kommt das grob zermahlene Futter zuerst in den Pansenmagen, der bis zu 180 Liter fasst. Pansen und Netzmagen dienen als Zwischenlager. Von dort wird der Nahrungsbrei in den eigentlichen Magen, den Labmagen, befördert.
Eine Kuh hat in ihrem Gebiss nur unten Schneidezähne (8 Stück). Oben hat sie lediglich eine Hornplatte als „Gegenlager“ zum Kauen. Die Kuh reißt mit ihren Schneidezähnen ein Grasbüschel, das sie mit der Zunge gefasst hat, ab. Das Futter wird mit etwas Speichel geschluckt und gelangt durch die Speiseröhre in den Pansen.
Wiederkäuer wie Rinder, Ziegen oder Schafe können unverdauliche Rohfaser zu wertvollen tierischen Produkten verarbeiten. Deshalb können sie Futter wie zum Beispiel Gras verwerten, das für den Mensch beispielsweise unverdaubar ist. Ein guter Milchbauer achtet bei seinen Kühen darauf, dass sie immer genug Rohfaser – Heu oder Grassilage – fressen können. Nur so wird die Kautätigkeit und die Speichelbildung angeregt. Beides ist wichtig, damit die Kuh genug Speichel bildet und die im Pansen gebildeten Säuren neutralisiert werden. Bekäme eine Kuh ausschließlich fein strukturiertes Futter, wie fein gemahlenes Getreide, würde dies zu einer explosionsartigen Bakterienvermehrung und Säurebildung im Pansen führen. Das Tier würde krank werden.
Quelle: WLV