Seit Juni 2022 haben Milchviehbetriebe die Möglichkeit, sich ergänzend zum etablierten QM-Standard nach dem Zusatzmodul QM++ zertifizieren zu lassen. Mit dem Zusatzmodul QM++ wird sichergestellt, dass die Milchkühe auf den teilnehmenden Betrieben unter Außenklima-Bedingungen gehalten werden. Die Anbindehaltung ist in diesem Programm gänzlich ausgeschlossen.
QM++ baut sowohl in der Prüfsystematik als auch in seinen Kriterien auf dem Zusatzmodul QM+ (für Stufe 2 der LEH-Haltungsform) auf. Es werden darüber hinaus Anforderungen vor allem für das Haltungssystem (Außenklima und ständige Bewegungsmöglichkeit der Tiere) und bzgl. der gentechnikfreien Fütterung, aber zum Beispiel auch in den Bereichen Klauenpflege und Ermittlung des Trächtigkeitsstatus definiert. Außerdem wird den teilnehmenden Milchviehbetrieben die Durchführung eines qualifizierten betrieblichen Tiergesundheitsmanagements empfohlen. Wie auch bei QM+ ist im Programm die Infrastruktur für Antibiotikamonitoring und Schlachtbefunddatenerfassung integriert.
Milchprodukte, welche aus der Rohmilch zertifizierter Milcherzeugerbetriebe hergestellt werden, können mit dem Label QM++ ausgezeichnet werden und gemäß Stufe 3 der Haltungsformkennzeichnung des Lebensmitteleinzelhandels vermarktet werden. Zusätzlich können die Tierhalter ihre Schlachtkühe ohne zusätzliches Audit als ITW-Schlachtkühe und für das BEST Beef-Programm von McDonald’s vermarkten und erhalten über diesen Weg auch einen Aufschlag für das Rindfleisch.
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