Bereits 2011 hat sich die Milchwirtschaft auf den Weg gemacht, Nachhaltigkeitsleistungen messen zu wollen und damit eine Grundlage für Verbesserungen zu schaffen. Zwei konkrete Vorläuferprojekte führten zur Entwicklung des bundesweit anwendbaren QM-Nachhaltigkeitsmoduls.
2011 – 2014:
Landesweite Status-quo-Analyse zu ausgewählten Nachhaltigkeitsaspekten der Milcherzeugung in Niedersachsen (Thünen Working Paper 28; Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Milcherzeugung)
2014 – 2015:
Landesweite Status-quo-Analyse in Schleswig-Holstein (Thünen working Paper 43; Zukunft Milch)
2016:
Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch wird vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft zusammen mit dem Projektbüro Land und Markt im Auftrag des QM-Milch e.V. erarbeitet.
Die Entwicklung des Moduls erfolgt in intensiven Dialogprozessen mit Akteuren aus der Milchwirtschaft, aus der Wissenschaft, mit Vertretern aus den Bereichen Umwelt und Tierschutz, landwirtschaftlicher Beratung und Vertretern von Lebensmittelhandel und Lebensmittelindustrie. Grundlage der Erhebung bilden wissenschaftlich fundierte Kriterien und Bewertungsansätze.
Jede Stimme ist mit eingeflossen!
(Thünen Working Paper 54)
2017 bis 2020
Im Rahmen einer Pilotphase wurde das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch erstmals bundesweit in der Praxis eingesetzt. Das dreijährige Pilotprojekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert (BMEL).
Partner im Pilotprojekt waren das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, der QM-Milch e.V. mit den Trägerverbänden Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Raiffeisenverband (DRV) und Milchindustrie-Verband (MIV) sowie das Projektbüro Land und Markt. Ebenfalls eingebunden war der Landeskontrollverband Nordrhein-Westfalen (LKV NRW). Praxispartner waren bundesweit über 30 Molkereien unterschiedlicher Größe und Ausrichtung.
2020-2023
Aufgrund der positiven Resonanz des Pilotprojektes wurde das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch seit Juli 2020 erneut mit über 30 Molkereiunternehmen und Milcherzeugergemeinschaften für weitere drei Jahre fortgeführt. Projektpartner sind das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und der QM-Milch e.V.. Die Datenbank für die Erfassung und Haltung der Daten aus der Erhebung bei den Milcherzeugern liegt beim Landeskontrollverband Nordrhein-Westfalen.
Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch heute
Mit der Fortführung des Projektes seit Mitte 2023 haben sich Molkereien und Milcherzeugergemeinschaften deutschlandweit dazu entschlossen, das QM-Nachhaltigkeitsmodul weiterhin zu nutzen und auch weiterzuentwickeln. Neben dem Basispaket zur Datenerhebung und -auswertung werden neue Schwerpunkte gesetzt. In einem Arbeitspaket I wird intensiv im Bereich Bildung und Erstellung von Schulungskonzepten gearbeitet. Arbeitspaket II steht für die Zusammenarbeit mit international agierenden Organisationen und Unternehmen sowie die Kommunikation des Moduls über die deutschen Grenzen hinaus.