Das Institut für Ernährungswirtschaft, Kiel (ife) berechnet aus den Notierungswerten von Butter und Magermilchpulver (MMP) der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, Kempten, den sogenannten Kieler Rohstoffwert (KRW). Dieser Wert entspricht der durchschnittlichen Milchverwertung aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß.
Der Rohstoffwert (KRW) des Kieler Instituts hat im September die Marke von 50 Cent/kg Milch durchbrochen und eine Höhe eingenommen, wie zuletzt im November 2022. Wie das Institut aktuelle veröffentlicht hat, liegt der KRW mit 53,7 Cent/kg Milch (4,0 % Fett, 3,4 Eiweiß, netto ab Hof) deutlich über der Linie von 50 Cent/kg Milch. Im Vergleich zum Ergebnis des vergangenen Monats machte der Rohstoffwert einen merklichen Satz nach oben. Mit einem Anstieg von genau 5 Cent/kg Milch oder 10,3 %. Der KRW liegt somit 18,7 Cent/kg über dem Ergebnis vom September 2023.
knappe Rohstoffverfügbarkeit spiegelte sich wider
Durch eine sinkende Rohmilchanlieferung im September und weiterhin niedrigen Inhaltsstoffen – insbesondere Milchfett - nahm die Verfügbarkeit von Rohstoff ab und die Produktion von Butter gestaltete sich zunehmend schwierig. In Abhängigkeit der Verwertungsrichtung der Molkereien können meist nur bestehende Kontrakte bedient werden. Lagerbestände konnten kaum aufgebaut werden und sind bereits merklich gesunken. Die knappe Rohstoffverfügbarkeit spiegelte sich in den Notierungen für Butter im September wider. Blockbutter erreichte im Großhandel zu Ende des Monats in der Spitze mit 8,60 Euro/kg ein Allzeithoch und auch abgepackte Butter überschritt das Niveau von 8,00 Euro/kg. Die Butternachfrage hatte sich auf einem anhaltend hohen Niveau im September fortgesetzt. Das Nachfragehoch für abgepackte Butter im Lebensmittelhandel steht den Herstellern erst noch bevor.
Die merkliche Anstieg des Kieler Rohstoffwerts im September wurde maßgeblich von der höheren Verwertung von Butter beeinflusst. Im Durchschnitt erhöhten sich gegenüber August die Preise für Butter um 69,8 Cent/kg auf 7,96 Euro/kg. Bei der Verwertung von Magermilchpulver konnten die Verkaufserlöse im September stärker profitieren, nachdem die Entwicklung in den Vormonaten eher verhalten verlief. Für Magermilchpulver wurden 18,9 Cent/kg mehr erlöst als im August und erreichen ein durchschnittliches Niveau von 2,53 Euro/kg.
Für die kommenden Monate bleibt die Verunsicherung über Entwicklung des Milchaufkommens und der Milchinhaltsstoffe groß. Vor allem die Auswirkungen des Blauzugengeschehens auf die bundesweite Milchanlieferung lässt sich kaum abschätzen und das Jahrestief des Milchaufkommens steht saisontypisch erst im November noch bevor.