Menü

News

(c)VMB

VMB INFOtreff Milch: Erfolgreicher Auftakt in Mettenheim

Erfolgreicher Auftakt im oberbayerischen Mettenheim mit dem INFOtreff Milch | Als Referenten hatte der VMB bereits sehr frühzeitig den Geschäftsführer und tierärztlichen Leiter des TGD Bayern, Dr. Andreas Randt, eingeladen, der - selbst im Landkreis Mühldorf wohnend - somit quasi ein Heimspiel hatte. Das gestellte Thema "Auswirkungen der globalen Veränderungen auf die Tiergesundheit" hätte angesichts der jüngsten Diskussionen rund um die Afrikanische Schweinepest, die Blauzungenkrankheit oder die in den USA geführte Diskussion um die Vogelgrippe und deren Übertragung via Kuh auf den Menschen aktueller nicht sein können. Dass aber die globalen Veränderungen grundsätzliche Auswirkungen auf die Tiergesundheit haben und somit Herausforderungen an das Herdenmanagement stellen, zeigte Dr. Randt eindrucksvoll und anschaulich auf. Dabei räumte er auch mit einigen Mythen rund um das Rind auf. Einer dieser "Fakes" ist wohl die vermeintliche Hauptrolle der Landwirtschaft und der Spezies Rind als Ursache der Klimakrise. Unbestritten ist, dass die Globalisierung die Übertragung von Seuchen und Krankheiten deutlich erleichtert. Interessant auch, auf welchem Wege die Ausbreitung erfolgt, was so alles im und mit dem Gepäck bewusst oder unbewusst transportiert und eingeschleppt wird. Dass Einschleppung nicht nur über Speisen und (tote) Tiere erfolgt, sondern auch über das Phänomen des Saharastaubes erfolgen kann, war manchem Teilnehmer der Veranstaltung auch noch nicht bekannt.
Aber auch die Entwicklung hierzulande zu tierfreundlicheren Laufställen resp. Offenfrontställen mit viel mehr Tierkontakten, aber auch unerwünschten Kontakten mit der Außenwelt stellt die Tiergesundheit vor Herausforderungen wie die Erderwärmung, wo doch die Kuh bekanntermaßen eine kühlere Umgebung viel lieber mag als Hitze und Schwüle.  Neben den grundsätzlichen Ausführungen ging Dr. Randt auch noch auf brennend aktuelle Fragen zur Bauzunge ein, deren Bekämpfung durch die auftretenden unterschiedlichen Serotypen (Typ 3 hierzulande, Typ 12 aktuell in den Niederlanden)größere Schwierigkeiten bereitet als andere Krakheiten. Und die Frage "ob und wann impfen" steht immer im Raum.

Als weiterer Programmpunkt wurde im Anschluss die aktuelle Situation am Milchmarkt von Andreas Löbhard beleuchtet. Löbhard übernahm zu Mitte dieses Jahres die Leitung der VMB Geschäftsstelle in Kempten vom langjährigen Milchmarkt-Experten Herrn Jürgen Geyer. Im Vordergrund des Marktvortrages stand die herausfordernde Rohstoffverfügbarkeit, die sich im zweiten Halbjahr 2024 spürbar angespannt hat. Der Absatz von Milchprodukten konnte sich nach der inflationsbedingt geringeren Nachfrage in den Vorjahren erholen und wieder eine gesteigerte Nachfrage verzeichnen. Dabei wurde auch auf die Entwicklung der Verbraucherpreise eingegangen, insbesondere des derzeit stark in den Medien aufgegriffenen Butterpreises. Bei der derzeitigen freundlichen und festen Milchpreisentwicklung am Inlandsmarkt sollte jedoch der globale Handel mit Milchprodukten nicht außer Acht gelassen werden. Gerade der Handel mit China steht neben einem deutlichen Einbruch der Milchpulverimporte mit der aktuellen Diskussion über EU-Strafzölle für chinesische E-Autos in einem möglichen neuen Spannungsfeld. In einer weiteren Vorausschau ist der Blick auf das nationale Milchaufkommen, aber auch innerhalb der EU mit großer Sorge und Unsicherheit behaftet. Grund dafür ist das Geschehen um die Blauzungenkrankheit, welche für extreme Verunsicherung gerade für das kommende Frühjahr sorgt.

Zurück zur Listenansicht

Geschäftsstelle München
Geschäftsstelle Schwaben